Ulrike
Hofmann-Paul
Lesungen
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VITA
Ulrike Hofmann-Paul
wurde in Marktzeuln/Oberfranken geboren. Sie studierte Germanistik, Anglistik und Theaterwissenschaften in München, London und Berlin. Während eines einjährigen DAAD-Stipendiums in London unterrichtet sie Deutsch an einer Städtischen- wie an einer Privatschule, Zaun an Zaun, was eine prägende Erfahrung war. Schüler wie Lehrer lebten in verschiedenen Welten und gewährten ihr einen tiefen Einblick in die englische Klassengesellschaft.
In Berlin beendete sie das Erste und Zweite Staatsexamen und entschied sich gegen eine Lehrerkarriere. Am GRIPS Theater in Berlin war die pädagogische Erfahrung willkommen. Während der Jahre als Dramaturgin am GRIPS Theater begleitete sie die legendäre „Linie1“ und hatte im Büro immer den Sound im Ohr. Anschließend leitete sie zusammen mit Ingrid Ernst das Moderne Theater Berlin und begann mit eigenen Lesungen, Inszenierungen und Theaterproduktionen. Dabei konzentrierte sie sich auf Stücke von Autorinnen und auf Uraufführungen. Als freie Regisseurin inszenierte und produzierte sie in Berlin am Ballhaus Naunynstraße und im Postfuhramt, am Anhaltischen Theater Dessau mit Aufführungen im Bauhaus Dessau. Am Theater an der Winkelwiese in Zürich arbeitet sie in einem Projekt über die Schweizer Autorin Annemarie Schwarzenbach. Sie übersetzte Theaterstücke aus dem Englischen und Französischen, was der Beginn des Theaterverlag Hofmann-Paul war, den sie 1998 gründete. Als Verlegerin konzentrierte sie sich auf Stücke für das Junge Theater. Durchgehend war sie auch als Dozentin tätig, an der VHS Berlin gab sie Seminare zu aktuellen Theaterproduktionen, an der Freien Universität Berlin zu neuen Stücken und an der Universität Bielefeld zum Verlagswesen.
Im Jahr 2000 entdeckte sie in der Jahrhundertausstellung „Sieben Hügel“ als Ausstellungsobjekt den rätselhaften Dialog zwischen Alois Alzheimer und Auguste, seiner ersten Patientin von 1901, der sie nicht mehr losließ. Die Alzheimersche Krankheit, von der sie wenig wusste, schlug sich bei den Patienten in der Sprache, im Denken und im Verhalten nieder. Eine einjährige Recherche bei Ärzten, in Krankenhäusern, Pathologien, in Forschungslaboren und in Gesprächen mit Angehörigen begann und endete in dem Theaterstück „Die Akte Auguste D.“, das 2001 im Theater am Neumarkt in Zürich uraufgeführt wurde. Die aufkommenden Alzheimer Gesellschaften entdeckten das Stück. Mit dem Schauspieler Basil Dorn erarbeitet sie eine Lesung, die seit 2001 in Deutschland, Österreich und der Schweiz nachgefragt wird und seitdem über 1000 Aufführungen erlebte.
Sie hat einen erwachsenen Sohn, zwei Enkelkinder und lebt mit ihrem Mann in Berlin.